Seit der Entwicklung der Kunststoffe wuchs deren Produktion auf viele Millionen Tonnen an, mit steigender Nachfrage. Doch vor rund 70 Jahren wurde im molekularen Design das Recycling zu wenig mitgedacht. So wachsen Bedarf, Produktion und auch der Müll. Forschungsteams suchen daher neue Polymere, die vollständig recycelbar sind und gleichzeitig die positiven Materialeigenschaften bestehender Kunststoffe besitzen. Das Techmax-Heft erklärt die Herstellung und das Recyclingprinzip eines kreislauffähigen Polyesters, der zukünftig Polyethylen ersetzen könnte.
Wenn es um Maßnahmen gegen den Klimawandel geht, stehen häufig technische Lösungen im Vordergrund: Maschinen, die CO₂ aus der Luft filtern, spezielle Baustoffe oder Speicheranlagen. Dabei gerät leicht aus dem Blick, dass die Natur selbst eine starke Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel sein kann. Wälder, Moore und Ozeane nehmen seit Millionen von Jahren Kohlenstoffdioxid auf – und könnten auch jetzt eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Erderwärmung spielen. Sönke Zaehle vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie erklärt, warum diese Kohlenstoffsenken so wichtig sind, wie sie sich verändern und was für ihren Schutz nötig ist.
Das 60. Bundesfinale des Wettbewerbs Jugend forscht stand dieses Jahr unter dem Motto „Macht aus Fragen Antworten“. 167 junge MINT-Talente präsentierten am vergangenen Wochenende in Hamburg ihre Forschungsprojekte. Vizepräsidentin Prof. Dr. Claudia Felser verlieh den ersten Preis im Fachgebiet Physik an Johanna Freya Pluschke. Die Jungforscherin programmierte eine Software, mit der sich zentrale Prozesse von Ionentriebwerken, die auch Raumfahrzeuge elektrisch antreiben, nachbilden lassen. Unter anderem lässt sich damit simulieren, wie das Gas, das für den Schub sorgt, ionisiert beziehungsweise elektrisch aufgeladen wird. > Zum Forschungsprojekt
Zur Frage, wie mehr junge Talente ihr Potenzial frei entfalten können, sagte Claudia Felser: „Ich wünsche mir, dass der Wettbewerb weiterhin junge Menschen fördert, unabhängig von der Schulform oder dem soziokulturellen Hintergrund.“
Die Max-Planck-Gesellschaft unterstützt seit vielen Jahren den Wettbewerb Jugend forscht und stiftet die Preise im Fachbereich Physik. Der Wettbewerb wurde 1965 vom damaligen stern-Chefredakteur Henri Nannen geründet. Die gesellschaftlich breit angelegte Initiative entwickelte sich schnell zu Deutschlands bekanntestem MINT-Nachwuchswettbewerb.
Gärten gelten zunehmend als ökologische Nischen für Flora und Fauna, die in der modernen Agrarlandschaft selten geworden sind. „Doch wie vielfältig sie wirklich sind, wissen wir oft gar nicht“, sagt Jana Wäldchen vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie. Das Team des Citizen-Science-Projekts „GartenDiv“ möchte dies ändern und erstmals die Pflanzenvielfalt in Deutschlands Gärten erfassen und kartieren. Dabei soll auch das ökologische Potenzial von Gärten, etwa für den Schutz bedrohter Insektenarten, aufgezeigt werden. Für die Datenerfassung wird die bekannte Flora Incognita-App genutzt, die vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie und der TU Ilmenau entwickelt und für das Projekt angepasst wurde. „Dank der Flora Incognita-App ist es ganz einfach, Pflanzen sicher zu bestimmen“, so Wäldchen. „Bereits Grundschulkinder können damit spielerisch entdecken, wie viele verschiedene Pflanzen im Schulgarten wachsen.“ Mitmachen ist ganz einfach: In der Flora Incognita-App das Projekt „GartenDiv“ freischalten, die Pflanzen im Garten bestimmen und die Beobachtungen mit dem Schlagwort „GartenDiv“ markieren.
Das Projekt „GartenDiv“ wird federführend von der Universität Leipzig durchgeführt. Weitere Partner sind das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig, das Julius Kühn-Institut (JKI) Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, der Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands (BKD) e.V. sowie Flora Incognita.
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Vom 14. Mai bis 16. September tourt die MS Wissenschaft mit einer interaktiven Ausstellung zum Thema Zukunftsenergie durch 29 Städte in Deutschland. Die Ausstellung wirft einen Blick auf Deutschlands Kurs zur Klimaneutralität bis 2045 und betrachtet die technologischen sowie sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte der Energiewende. Die Exponate und das Veranstaltungsprogramm richten sich an Besucherinnen und Besucher ab 12 Jahren. Für Schulen werden Materialien und Workshops angeboten.
> Zum Schulprogramm der MS Wissenschaft
Drei Max-Planck-Institute beteiligen sich mit Exponaten an der Ausstellung: Auf der am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik betriebenen Fusionsforschung ruhen große Hoffnungen für eine zukünftige Energiegewinnung. Wie die Versuchsanlage Wendelstein 7-X im Detail aussieht und mehr zur Fusionsenergie erfahren Besucherinnen und Besucher an einem interaktiven Modell.
Dass aus klimaschädlichem CO2 ein Rohstoff für die Industrie werden kann, zeigt das Exponat des Max-Planck-Instituts für chemische Energiekonversion. CO2 aus der Stahlproduktion, aus Kraft- und Zementwerken oder Müllverbrennungsanlagen wird in einem aufwändigen Prozess aus den Abgasen herausgefiltert, mit grünem Wasserstoff zusammengeführt und in Methanol umgewandelt. So kann es in der chemischen Industrie wieder als Rohstoff eingesetzt werden.
Das Exponat des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung thematisiert die Fischer-Tropsch-Synthese. Die Erfindung aus Mülheim ist eines der wichtigsten Industrieverfahren zur Herstellung flüssiger Kohlenwasserstoffe und wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Das Verfahren erlebt gerade ein Revival, denn es lässt sich auch nutzen, um Flüssigkraftstoffe aus CO2 und grünem Wasserstoff nachhaltig zu gewinnen.
Passende MAX-Hefte:
Ammoniak als Wasserstoffspeicher: Techmax 10
Leistungsfähige Akkus: Techmax 13
Foto auf der Startseite: © Ilja C. Hendel / Wissenschaft im Dialog CC BY-SA 4.0
Ein funktionierendes Stresssystem hilft uns, die Herausforderungen unseres Alltags zu bewältigen. Probleme entstehen, wenn Stress dauerhaft oder unkontrollierbar wird. Max-Plank-Teams erforschen, welche genetischen Varianten an der Stressreaktion beteiligt sind und wie sie das Risiko beeinflussen, eine psychiatrische Erkrankung zu entwickeln. Neue Ansätze für Therapien setzen am Rezeptor für das Stresshormon Cortisol an. Das neue Biomax-Heft erklärt auch, wie belastende Kindheitserfahrungen unsere Stressresistenz beeinflussen und welche Rolle die Epigenetik dabei spielt.
Wie funktioniert die abhörsichere Photonenpost? Das neue Techmax-Heft erklärt kryptographische Verfahren zum sicheren Austausch von Geheimschlüsseln mit Hilfe der Quantenphysik. Max-Planck-Teams erforschen Technologien zur Übertragung über Glasfaser und Satelliten, um die Sicherheit der Kommunikation zu verbessern.
Passend zum Thema: Techmax 36 – Quantencomputer
Klimaforscherin Prof. Ricarda Winkelmann spricht mit dem Max-Planck-Präsidenten Prof. Patrick Cramer darüber, welche Rolle der Mensch im Erdsystem spielt. Wie verändern seine Aktivitäten das Erdsystem und lösen so den Klimawandel aus? Und was können wir dagegen tun?
Zum Video (35 min) auf YouTube
Themen im Video (Auswahl)
Passende MAX-Hefte:
Geomax 19: Paläoklimatologie (Bohrkerne, Seesedimente)
Techmax 31: Digitale Zwillinge der Erde (Klimamodelle, Rückkopplungen)
Passende MAX-Hefte:
Geomax 25: Extremwetter
Geomax 22: Kohlenstoffkreislauf (Treibhauseffekt)
Geomax 30: Klimapuffer der Erde (Kohlenstoffsenken)
Passendes MAX-Heft:
Geomax 28: Megastädte an Küsten (Megastädte, Hochwasser)
Passendes MAX-Heft:
Geomax 29: Europa auf dem grünen Weg (Umweltpolitik)
Themenseite Klimawandel auf max-wissen.de
Themenseite Klimawandel auf mpg.de
Wer heute Informationen sucht, geht zuerst ins Internet. Warum auch nicht, hier wird schneller kommuniziert und jede Person kann selbst Inhalte bereitstellen – nie war es einfacher, andere für die eigene Sache zu mobilisieren. Aber ist das Ganze so demokratiefördernd, wie es scheint? Philipp Lorenz-Spreen vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung gibt Antworten zur Frage: Wie groß ist der Einfluss der sozialen Medien auf unseren gesellschaftlichen Diskurs und die politische Meinungs- und Willensbildung?
Zur Videodatei | 13 min, März 2025; © MPG / CC BY-NC-ND 4.0
Eine Schwächung der Nordatlantischen Umwälzzirkulation könnte bis zum Jahr 2100 Folgekosten von mehreren Billionen Euro verursachen, da weniger Kohlenstoffdioxid vom Ozean aufgenommen wird und sich das Klima weiter erhitzt. Die Forschung zeigt, dass frühere Studien die Folgen der Abschwächung wahrscheinlich unterschätzt haben. Denn die geringere CO2-Aufnahme durch die Ozeane könnte zu häufigeren und extremen Wetterereignissen führen.
[Dauer des Videos: 3 min]
Das passende MAX-Heft zeigt, dass mit zunehmender Erderwärmung die Wahrscheinlichkeit von Wetterextremen steigt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen die Auswirkungen von Hitzewellen und Dürren auf die Vegetation in Europa und geben Hinweise für eine Landnutzung, die zu widerstandsfähigeren Ökosystemen führt.