Mit dem Smartphone raus in die Natur – Kinder und Jugendliche erforschen, beobachten oder bestimmen Tiere und Pflanzen, protokollieren und teilen ihre Ergebnisse mit mobilen Technologien.
Die Max-Planck-Gesellschaft bietet zwei Apps an, die Naturbeobachtung für alle Interessierten einfach ermöglicht und deren Daten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt werden können. Mitmachen und Citizen Scientist werden!
Auf den Spuren von Weißstorch, Waldrapp & Co: Mit der Animal Tracker App lassen sich die Routen von Wildtieren auf der ganzen Welt fast in Echtzeit verfolgen. Mit Miniatursendern können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie die Position der besenderten Tiere auf wenige Meter genau bestimmen. Sie wissen aber nur selten, was die Tiere an diesen Positionen machen. Fressen sie und wenn ja, was? Oder ruhen sie sich aus? Sind sie alleine oder mit vielen Artgenossen zusammen? Solche Informationen sind für die Interpretation von Bewegungsdaten sehr wichtig. Wer ein besendertes Tier in der Natur beobachtet, kann die Ergebnisse teilen und damit helfen, die Bewegungsdaten der Tiere besser zu verstehen. Mit der Animal Tracker App lassen sich eigene Beobachtungen speichern und Fotos hochladen. Die gesammelten Daten werden Wissenschaftler*innen über eine Plattform zur Verfügung gestellt.
Animal Tracker App: Ansprechpartner und Projektwebseite
„Endlich gehen wir nicht mehr ‚blind‘ durch den Wald!“ – Die Flora Incognita App vereinfacht die Pflanzenbestimmung und ermöglicht die Wahrnehmung der pflanzlichen Vielfalt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena und der TU Ilmenau entwickelten die App, mit der Blütenpflanzen teilautomatisch und intuitiv bestimmt werden können. Mit der Kamera des Smartphones wird ein Bild der Blüte aufgenommen und mit einer Datenbank von mehr als einer Million Bilder abgeglichen. In Sekundenschnelle wird der Name der Pflanze angezeigt. Zusätzlich enthält die App Merkmale, Schutzstatus und Verbreitung der erkannten Art. Durch die Speicherung der erkannten Arten und ihrer Standorte entstehen wertvolle Datensätze, mit denen Fragen des Artenschutzes und der Biodiversität erforscht werden können. Langfristig ermöglichen die Daten der App neue Erkenntnisse zu Fragen wie: Wann und wo blühen welche Arten? Wie verändern sich die Zusammensetzung und Standorte der Pflanzen mit der Landnutzung?
Flora Incognita App: Ansprechpartner und Projektwebseite
Glyph
Forschende des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte wollen Ordnung in die Vielfalt der Schriftsysteme bringen. Wer beim Onlinespiel mitmacht, kann den Forschungsteams helfen, die Entwicklung von Buchstaben besser zu verstehen. Aufgabe ist, Buchstaben in historischen und aktuellen Schriftsystemen zu vergleichen und übereinstimmende Formen zu identifizieren.
Spielend Schriftsysteme erforschen
Ein Projektteam unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung möchte mit einem Assoziationsspiel herausfinden, wie Wörter bei Menschen unterschiedlichen Alters im Gedächtnis angeordnet sind. Dazu werden Assoziationen zu Wörtern wie „Eis“ oder „flink“ gesammelt, um das mentale Lexikon zu erfassen. Die Analyse dieser Assoziationen zeigt, wie nah oder fern diese Wörter in unserem Gedächtnis abgespeichert sind und wie unser mentales Lexikon strukturiert ist.
Das Rechenprojekt verbindet Computer und Smartphones von Freiwilligen aus der ganzen Welt. Diese spenden ungenutzte Rechenzeit auf ihren Geräten. Bis jetzt haben mehr als 480.000 Freiwillige Rechenarbeit beigetragen, was Einstein@Home zu einem der größten Projekte dieser Art macht. Die derzeitige Gesamtrechenleistung, die von etwa 36.000 Computern von 22.000 aktiven Freiwilligen beigesteuert wird, beträgt etwa 7,2 petaFLOPS.
Einstein@Home enthüllt rätselhafte Gammaquelle
Einstein@Home entdeckt Schwarze-Witwe-Pulsar
Wissen Was-Film: Schwarze Witwen und Einstein@Home > Video in max-media
Seit 2009 helfen Einstein@Home-Freiwillige bei der Analyse von Beobachtungen des Arecibo-Radioteleskops, um neue Pulsare zu finden. Das Forschungsteam des Projekts hat diese Ergebnisse nun vorsortiert, eine Kartei mit zehntausenden vielversprechenden Pulsarkandidaten erstellt und für jeden dieser möglichen neuen Pulsaren eine Reihe von grafischen, diagnostischen Darstellungen produziert. Nun ist im Rahmen des Projekts „Pulsar Seekers“ wieder die Hilfe von Freiwilligen gefragt, um die Suche abzuschließen und mit letzter Sicherheit und mit Hilfe der aufbereiteten Darstellungen bisher unbekannte Pulsare zu identifizieren.
Max-Planck-Teams erforschen anhand von Computersimulationen die physikalischen Prozesse, die an der Entstehung von Quallen-Galaxien beteiligt sind. Dazu müssen zunächst aus unzähligen Bildern die Quallen-Galaxien identifiziert werden. Ein solches Mustererkennungsproblem ist für einen Computer schwierig zu lösen, für das menschliche Gehirn mit seinen exzellenten Fähigkeiten Muster zu erkennen, ist es dagegen vergleichsweise einfach. Mitmachen und entscheiden, welche Galaxien in der Simulation wie Quallen aussehen!
Das MPI für Verhaltensbiologie hat gemeinsam mit Euromammals die erste europaweite Säugetierstudie mit Hilfe von Kamerafallen durchgeführt. Dabei werden Kamerafallen in allen Lebensraumtypen aufgestellt: in Städten und Vorstädten, auf dem Land und in der Wildnis. Ziel ist es, die Vielfalt der Säugetiere in Europa zu dokumentieren, um den Tierschutz zu unterstützen.
Bild im Header © Projekt Flora Incognita; Bilder Mitte © MaxCine; Banner Citizen Science © Montage nach Vorlagen des MPI für Gravitationsphysik/B. Knispel und istockphoto/Antonio Guillem; Pulsar © NASA/Fermi/Cruz de Wilde; Wortwolke © Samuel Aeschbach / MPIB