Gärten gelten zunehmend als ökologische Nischen für Flora und Fauna, die in der modernen Agrarlandschaft selten geworden sind. „Doch wie vielfältig sie wirklich sind, wissen wir oft gar nicht“, sagt Jana Wäldchen vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie. Das Team des Citizen-Science-Projekts „GartenDiv“ möchte dies ändern und erstmals die Pflanzenvielfalt in Deutschlands Gärten erfassen und kartieren. Dabei soll auch das ökologische Potenzial von Gärten, etwa für den Schutz bedrohter Insektenarten, aufgezeigt werden. Für die Datenerfassung wird die bekannte Flora Incognita-App genutzt, die vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie und der TU Ilmenau entwickelt und für das Projekt angepasst wurde. „Dank der Flora Incognita-App ist es ganz einfach, Pflanzen sicher zu bestimmen“, so Wäldchen. „Bereits Grundschulkinder können damit spielerisch entdecken, wie viele verschiedene Pflanzen im Schulgarten wachsen.“ Mitmachen ist ganz einfach: In der Flora Incognita-App das Projekt „GartenDiv“ freischalten, die Pflanzen im Garten bestimmen und die Beobachtungen mit dem Schlagwort „GartenDiv“ markieren.
Das Projekt „GartenDiv“ wird federführend von der Universität Leipzig durchgeführt. Weitere Partner sind das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig, das Julius Kühn-Institut (JKI) Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, der Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands (BKD) e.V. sowie Flora Incognita.
Foto auf der Startseite: © Sonja Birkelbach / Adobe Stock
Vom 14. Mai bis 16. September tourt die MS Wissenschaft mit einer interaktiven Ausstellung zum Thema Zukunftsenergie durch 29 Städte in Deutschland. Die Ausstellung wirft einen Blick auf Deutschlands Kurs zur Klimaneutralität bis 2045 und betrachtet die technologischen sowie sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte der Energiewende. Die Exponate und das Veranstaltungsprogramm richten sich an Besucherinnen und Besucher ab 12 Jahren. Für Schulen werden Materialien und Workshops angeboten.
> Zum Schulprogramm der MS Wissenschaft
Drei Max-Planck-Institute beteiligen sich mit Exponaten an der Ausstellung: Auf der am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik betriebenen Fusionsforschung ruhen große Hoffnungen für eine zukünftige Energiegewinnung. Wie die Versuchsanlage Wendelstein 7-X im Detail aussieht und mehr zur Fusionsenergie erfahren Besucherinnen und Besucher an einem interaktiven Modell.
Dass aus klimaschädlichem CO2 ein Rohstoff für die Industrie werden kann, zeigt das Exponat des Max-Planck-Instituts für chemische Energiekonversion. CO2 aus der Stahlproduktion, aus Kraft- und Zementwerken oder Müllverbrennungsanlagen wird in einem aufwändigen Prozess aus den Abgasen herausgefiltert, mit grünem Wasserstoff zusammengeführt und in Methanol umgewandelt. So kann es in der chemischen Industrie wieder als Rohstoff eingesetzt werden.
Das Exponat des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung thematisiert die Fischer-Tropsch-Synthese. Die Erfindung aus Mülheim ist eines der wichtigsten Industrieverfahren zur Herstellung flüssiger Kohlenwasserstoffe und wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Das Verfahren erlebt gerade ein Revival, denn es lässt sich auch nutzen, um Flüssigkraftstoffe aus CO2 und grünem Wasserstoff nachhaltig zu gewinnen.
Passende MAX-Hefte:
Ammoniak als Wasserstoffspeicher: Techmax 10
Leistungsfähige Akkus: Techmax 13
Foto auf der Startseite: © Ilja C. Hendel / Wissenschaft im Dialog CC BY-SA 4.0
Ein funktionierendes Stresssystem hilft uns, die Herausforderungen unseres Alltags zu bewältigen. Probleme entstehen, wenn Stress dauerhaft oder unkontrollierbar wird. Max-Plank-Teams erforschen, welche genetischen Varianten an der Stressreaktion beteiligt sind und wie sie das Risiko beeinflussen, eine psychiatrische Erkrankung zu entwickeln. Neue Ansätze für Therapien setzen am Rezeptor für das Stresshormon Cortisol an. Das neue Biomax-Heft erklärt auch, wie belastende Kindheitserfahrungen unsere Stressresistenz beeinflussen und welche Rolle die Epigenetik dabei spielt.